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Die Zukunft aktiv gestalten

Die globale Entwicklung des Geflügelsektors unterscheidet sich deutlich von der in Deutschland. Das ging klar aus den Berichten auf der Mitgliederversammlung des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft
(ZDG) am 9. Oktober 2015 hervor.

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„Offensichtlich eignen wir uns gut als Prügelknaben“, konstatierte Leo Graf von Drechsel, der Präsident des ZDG, in München. Umso wichtiger sei die Öffentlichkeitsarbeit. „Wir wollen die Gesellschaft wieder ins Boot holen und den Menschen nahebringen, was wir tun.“ In diesem Zusammenhang sei mit der Geflügel-Charta ein großer Schritt nach vorn gemacht worden. „Damit zeigen wir Gesicht und eine breite Öffentlichkeit sieht, dass wir gute und gesunde Lebens­mittel erzeugen und dabei dem Wohl unserer Tiere einen sehr hohen Stellenwert geben.“ Ein weiterer Beleg für den Willen der Branche, voranzukommen, sei darüber hinaus die Initiative Tierwohl.

Weltweites Wachstum im Hähnchensektor beeinflusst deutschen Markt

„Weltweit ist vor allem der Hähnchensektor in den letzten Jahren beständig gewachsen.“ Das betonte Bernd Kalvelage, Stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbandes der Geflügelschlachtereien. U. a. habe Russland – früher ein wichtiges Importland – das Embargo genutzt, um die eigene Produktion auszuweiten. Und auch in den USA, Brasilien und China stehen die Zeichen auf Wachstum. Eine Ausweitung der Putenproduktion könne in Polen beobachtet werden.

Solche globalen Entwicklungen würden sich auch auf den deutschen Markt auswirken. Umso unverständlicher sei es, dass es seitens des Bundeslandwirtschaftsministeriums schon lange keine Exportunterstützung in Form von Veterinärabkommen mehr gegeben habe, weshalb die asiatischen Märkte nicht erschlossen werden könnten.

Kennzeichnung von Stopfleberprodukten erforderlich

Nach wie vor unbefriedigend ist auch die Situation auf dem Gänsemarkt. „In Ungarn werden die Gänse gestopft und diese Schlachtkörper oder Teilstücke kommen zu wesentlich geringeren Preisen als die deutsche Gans auf unseren Markt“, schildert Lorenz Eskildsen, Vorsitzender des Bundesverbandes Bäuerliche Gänsehaltung, ein Problem, das nur durch die Einführung einer entsprechenden Kennzeichnung gelöst werden könne. „Eine solche Deklaration ist auch im Sinne des Verbraucherschutzes und wir werden uns weiterhin dafür einsetzen.“ Gleiches gelte für den Lebendrupf. Auch der sei in einigen Ländern selbstverständlich, während die deutschen Gänsehalter diesen aus Tierschutzgründen ablehnen und eine Kennzeichnung von Produkten fordern würden, bei denen Federn und Daunen aus Lebendrupf stammen.

Einen ausführlichen Bericht zur ZDG-Mitgliederversammlung lesen Sie im DGS-Magazin 45/2015.