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Mehr Tierwohl nur mit höheren Preisen

Ein zentrales Thema der Mitgliederversammlung des Sächsischen GWV waren die immer neuen Forderungen der Politiker, die die Wirtschaftsgeflügelhalter mit Bekenntnissen zu mehr Tierwohl beantworten. Dafür müssen sie aber auch entlohnt werden.
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Mehr Tierwohl kostet Geld. Bei bereits schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen würden aber Politik und Lebensmitteleinzelhandel immer neue Forderungen aufstellen. Auf der Mitgliederversammlung des Sächsischen Geflügelwirtschaftsverbandes (GWV) am 24. September 2015 in Deuben brachten einige Legehennenhalter ihren Unmut über die aktuellen Rahmenbedingungen und Zukunftsperspektiven zum Ausdruck.

Als Beispiel wurde die Forderung von Handel und Politik nach konkreten Terminen zum Verzicht auf das Schnabelkürzen bei Legehennen genannt. Die entsprechende Branchenvereinbarung mit Bundesagrarminister Christian Schmidt umfasse zahlreiche Maßnahmen zur Unterstützung der Betriebe, sagte dazu Dr. Thomas Janning, Geschäftsführer des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG). Eine grundlegende Ablehnung der handelsseitigen und politischen Forderungen seitens der Geflügelwirtschaft sei nicht zielführend, da man sich damit jedwede Mitgestaltung des Ausstiegs nehmen würde. Insofern sei die Branchenvereinbarung alternativlos, so Janning.

Ständig neue Forderungen kämen vor allem von Politikern der Grünen, sagte der GWV-Vorsitzende Christian Riedel. Die Wirtschaftsgeflügelhalter würden darauf mit einer Verpflichtung zu mehr Tierwohl antworten, wie die rege Teilnahme an der Initiative Tierwohl zeige oder auch die Selbstverpflichtung der Branche zum Ausstieg aus dem Schnabelkürzen. Die Geflügel-Charta 2015 gelte als Selbstverpflichtung, wie die Branche ihre Arbeit verstehe.

Riedel betonte zudem die Bedeutung einer glaubwürdigen Öffentlichkeitsarbeit. In Sachsen diene besonders die Initiative „Tag des offenen Hofes“ der Imageverbesserung der Tierhaltung. Hier wünschte sich der GWV-Vorsitzende eine höhere Teilnahme der Geflügelbetriebe. Riedel rief dazu auf, Behörden und Politiker zu Betriebsbesuchen einzuladen und sich in den Gemeinden mit Ehrenämtern und in regionalen Gremien einzubringen.

Der üblicherweise zusammen mit der Mitgliederversammlung ausgetragene Sächsische Geflügeltag hatte bereits zwei Tage zuvor in Form der Internationalen Wasser­geflügeltagung stattgefunden. Die DGS wird darüber im Dezember-Magazin (DGS 49/ 2015) ausführlich berichten.