Schmidt fördert Forschung zum Ausstieg aus Kükentötung
Einen Zuwendungsbescheid zur Entwicklung eines Prototyps zur Geschlechtsbestimmung im Ei hat Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt überreicht.
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Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt will die Tötung männlicher Eintagsküken beenden. In Berlin überreichte er am 9. Juli 2015 Zuwendungsbescheide von über 1 Mio. Euro an den Forschungsverbund, um bereits erforschte Alternativmethoden möglichst rasch in die Praxis zu überführen. „Sobald entsprechende Geräte auf dem Markt erhältlich sind, gibt es für die Brütereien keine Rechtfertigung mehr, männliche Küken auszubrüten und zu töten“, sagte Schmidt bei der Übergabe der Bescheide. Sein ehrgeiziges Ziel sei es, die Praxis der Kükentötung ab 2017 zu beenden.
Erste Praxisversuche sollen bereits laufen
Mit den zusätzlichen Mitteln forciert Schmidt die Entwicklung eines vollautomatischen Geräte-Prototyps zur frühzeitigen Geschlechtsbestimmung im befruchteten Hühnerei. Damit will er die Grundlage für eine serienmäßige und flächendeckende Anwendung in der Wirtschaft legen. Dazu überreichte der Minister dem Forscherteam der Universität Leipzig, der Technischen Universität Dresden und der Fa. Evonta Technology GmbH Zuwendungsbescheide von insgesamt rund 1,170 Mio. Euro.
In der durch das BMEL geförderten Forschung hatte sich die Geschlechtsbestimmung (In-Ovo-Geschlechtsbestimmung) mittels Nah-Infrarot-Raman-Spektroskopie (NIR) als am vielversprechendsten herauskristallisiert.Der Prototyp soll das Geschlecht laut BMEL im nur drei Tage bebrüteten Ei bestimmen können und die Eier automatisch sortieren. Hierdurch kann das Ausbrüten und der Schlupf männlicher Küken verhindert werden. Parallel zu der Entwicklung des Geräteprototyps laufen derzeit bereits Praxisversuche mit der neuen Methode.
Die Forschung zur Beendigung des Kükentötens ist ein zentraler Bestandteil der BMEL-Initiative „Eine Frage der Haltung – Neue Wege für mehr Tierwohl“. Ein Verbot ohne Alternative würde die Kükentötung nur ins Ausland verlagern, fügte Schmidt erklärend hinzu.
Zweinutzungshuhn wird auch gefördert
In Ergänzung zu dem genannten Projekt unterstützt das BMEL ein weiteres Forschungsprojekt zum Einsatz des sogenannten Zweinutzungshuhns. Das Projekt wird in Kürze starten.