Auf die Hitze gut vorbereitet
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Die letzte Hitzewelle bedeutete einen erhöhten Managementaufwand für Geflügelhalter. Sie wurde aber auch medial zum Thema. So appellierte Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer in der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) an die Geflügelhalter, für eine ausreichende Kühlung und Lüftung der Ställe zu sorgen.
Dass die Geflügelhalter optimal auf solch extreme Wetterlagen vorbereitet sind, das hat der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) in einer Pressemitteilung klargestellt. Hähnchen und Puten würden Wärme bei einer Körpertemperatur von über 40 Grad eigentlich ganz gut vertragen, heißt es dort. Allerdings kühlten sich Vögel nur per Schnabelatmung, da sie nicht schwitzten. Das Federkleid wirke wie ein Mantel, den sie nicht ablegen könnten, beschreibt der ZDG. Bei sehr hohen Temperaturen greife deswegen ein Hitze-Notfallplan in den Ställen.
Mit Sprühkühlung und Vitamin C
Wie dies in der Praxis aussieht, das zeigt ein Blogbeitrag der IDEG – Informationsgemeinschaft Deutsches Geflügel im Internet. Dort erläutert Putenhalterin Bettina Gräfin von Spee, wie sie ihren Tieren hilft, eine Hitzewelle gut zu überstehen. So werden z. B. zusätzliche Lüfter in die Ställe gestellt. Notstromaggregate sorgen für deren hundertprozentige Einsatzfähigkeit. Tierärzte prüfen, ob über das Tränkwasser ergänzend Elektrolyte oder Vitamin C an das Geflügel gegeben werden. Zudem wird sichergestellt, dass das Tränkwasser immer ausreichend kühl ist.
Um den Kreislauf der Tiere nicht zusätzlich zu belasten, wird in der größten Hitze nicht gefüttert, dafür früh morgens oder abends. Auch gehen die Landwirte noch öfter durch die Ställe, damit die Tiere aufstehen und die Wärme unter ihnen besser entweicht. Vögel reagieren generell empfindlich auf schnelle Temperaturschwankungen und Zugluft. Per Computer wird die Luftgeschwindigkeit im Tierbereich deshalb langsam verändert. Dabei wird darauf geachtet, dass die Umluft alle Stallecken erfasst und es nirgendwo Windschatten gibt.
Sehr nützlich sei die Sprühkühlung, erklärt die Putenhalterin. Wichtig sei aber, dass die Puten damit nicht geduscht würden.
Die "Hitzemerkblätter" für Geflügelhalter stehen hier zum Download bereit.