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Geflügelhalter im Internet beim Stallrundgang begleiten

Ein neues Informationsangebot der Transparenzoffensive Niedersachsen stellt das Kameratagebuch des NGW – Landesverband Niedersächsische Geflügelwirtschaft dar.
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Hierbei dokumentieren Geflügelhalter ihre Arbeit im Stall mittels einer Kamera. Über die Homepage des NGW kann ihnen dann jeder über die Schulter schauen. Der Blick auf das Zusammenspiel von Mensch und Tier vermittelt mehr Eindrücke als eine fest installierte Kamera. Gerade weil die Geflügelhalter wenig Erfahrung mit der Kameraführung haben, entsteht dabei ein authentisches Bild über das Geschehen im Geflügelstall.

Hannes Schulte aus Bokeloh hat bereits einen Hähnchenmastdurchgang mit der Kamera begleitet, beginnend mit der Stallvorbereitung und Einstallung der Küken über Tierkontrollen, Dokumentationen, Erläuterungen zur Stalltechnik bis hin zum Ausstallen. Kürzlich hat Norbert Hüsing aus Bühren damit begonnen, seine Putenhaltung zu filmen.

Vertrauen zurückgewinnen anstatt sich zu verstecken

Beide Landwirte empfinden die Entfremdung der Mitbürger von der modernen bäuerlichen Tierhaltung als große Belastung. Sie wollen mit den Einblicken in ihre Betriebe Vertrauen zurückgewinnen. Sie tun dies, obwohl die Verbreitung solcher Bilder über das Internet für sie, ihre Familien und Höfe nicht ohne Risiko ist. In Zeiten rechtswidriger und teilweise für Mensch und Tier folgenschwerer Stall­einbrüche haben Tierhalter zunehmend Angst, sich offen zu bekennen.

Der NGW-Vorsitzende Friedrich-Otto Ripke bedankte sich auf einer Pressekonferenz, auf der das Projekt vorgestellt wurde, besonders bei den an diesem Projekt beteiligten Landwirten. Denn eine – wenn auch verständliche – Wagenburgmentalität trage nicht zum gegenseitigem Verständnis bei. Er lud auch diejenigen Medienvertreter, die an realen Bildern interessiert sind, sowie Lehrer, die ihren Unterricht mit authentischen Bildern aus der modernen Nutztierhaltung bereichern wollen, dazu ein, das Informationsangebot zu nutzen.

Die hohen Produktionsstandards aufzeigen

„Die aufwändigen Projekte des niedersächsischen Tierschutzplans werden nur dann zum Ziel einer zukunftsfähigen heimischen Nutztierhaltung führen, wenn Verständnis und Vertrauen zwischen der Mehrheit der Gesellschaft und den Tierhaltern hergestellt wird“, betonte Ripke. Das Projekt „Dem Tierhalter über die Schulter schauen“ werde dazu seinen Beitrag leisten. Er hoffe, dass der Prozess der Vertrauensbildung zu der Erkenntnis führt, dass die Geflügelhalter mit ihrer Sachkunde und Erfahrung und den im internationalen Vergleich vorbildlichen Haltungsbedingungen Lebensmittel höchster Qualität und Sicherheit erzeugen.