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USA: Vogelgrippe weitet sich aus

Bis zum 6. Mai 2015 hat das US-Agrarministerium (USDA) in 135 Betrieben in den USA Ausbrüche der aviären Influenza des hochpathogenen Subtyps H5N2 bestätigt.
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Rund 25,7 Mio. Stück Geflügel sollen betroffen sein. Den ersten Fall gab es Mitte Dezember 2014 im Bundesstaat Oregon. Bis Ende März war die Krankheit laut der USDA-Statistik bei landesweit gut 455000 Tieren sicher diagnostiziert worden. Regional konzentriert sich das Seuchengeschehen laut Angaben des Washingtoner Agrarressorts vor allem auf den Mittleren Westen, dem Hauptproduktionsgebiet für Truthahnfleisch in den USA.

Die Branche fordert Impfungen

Am stärksten betroffen sind bislang die Bundesstaaten Iowa, Missouri, Wisconsin und Minnesota; einzelne Fälle gab es auch in North Dakota, South Dakota, Montana, Kansas, Arkansas, Oregon, Kalifornien, Washington und Oregon. Minnesota, Wisconsin und Iowa haben den Notstand ausgerufen. Danach darf dort die Nationalgarde zur Bekämpfung des Virus eingesetzt werden. Zu den Gegenmaßnahmen gehören auch in den USA Bestandskeulungen, die Stalldesinfektion und Einrichtung von Schutz­zonen.

Betroffene Unternehmen und Farmerorganisationen drängen laut Prof. Hans-Wilhelm Windhorst, WING Vechta, darauf, eine Impfung bislang nicht betroffener Bestände zuzulassen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Dieser Weg ist allerdings nicht unproblematisch, weil die geimpften Tiere dann zwar keine klinischen Merkmale einer Infektion aufweisen, aber Virusträger sein können. Deshalb haben sich die Staatsveterinäre und auch das USDA bislang sehr zurückhaltend zu dieser Forderung verhalten.

Auswirkungen auf die Preisentwicklung

Wichtige Importländer von US-Geflügelprodukten sperrten ihre Grenzen für Ware aus den betroffenen Regionen. Die EU erließ Einfuhrstopps für frisches Geflügelfleisch, lebendes Geflügel und Bruteier. Bei den besonders stark betroffenen Bundesstaaten bezieht sich dieser laut EU-Angaben auf das ganze Staatsgebiet, bei den weniger stark betroffenen Staaten auf die jeweils betroffenen Landkreise.

Prof. Windhorst schätzt die Auswirkungen auf den Markt folgendermaßen ein: Die AI-Ausbrüche in Legehennenbeständen haben bislang nur wenig Einfluss auf die Preisentwicklung bei Konsumeiern gehabt. Allerdings beginnen die Preise laut dem Egg Industry Center (Ames, Iowa) seit Mitte der vergangenen Woche zu steigen. Die weitere Entwicklung der Preise für Konsumeier, Eiprodukte und Putenfleisch wird u. a. davon abhängen, ob es gelingt, die Ausbreitung zu stoppen.

Mittel- und längerfristige Auswirkungen auf die Preisentwicklung sind äußerst wahrscheinlich, weil noch nicht abzusehen ist, wann die betroffenen Farmen wieder für eine Einstallung freigegeben werden. Auswirkungen auf die Exportmöglichkeiten sind schon jetzt erkennbar. Das Importverbot von Bruteiern und Küken, das eine Reihe von Ländern ausgesprochen hat, führte bereits zu einer Überversorgung in den USA. Die Exportverbände weisen darauf hin, dass es in den Ländern, die bislang Bruteier und Küken aus den USA bezogen haben, zu Verknappungen bei Konsumeiern und Putenfleisch kommen könnte, wenn dort keine Einstallungen erfolgen können, weil keine Bruteier bzw. Küken verfügbar sind. Allerdings ist fraglich, ob dies der Fall sein wird, weil der Ausfall der Importe aus den USA durch die weltweit tätigen großen Zucht- und Vermehrungsunternehmen wahrscheinlich ohne Probleme ausgeglichen werden können.

Das WING Vechta wird die weitere Entwicklung beobachten und aktuell berichten.