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Tierwohl längst nicht überall wichtig

Fragen des Wohlergehens der Hennen sind bislang nur in der EU, Nordamerika, Australien und Neuseeland von Bedeutung, während in anderen Ländern kaum darüber diskutiert wird.
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Deutlich wurde das auf der diesjährigen Frühjahrstagung der International Egg Commission (IEC) in Lissabon Mitte April. Weltweit sind noch nahezu 90 % der Legehennen in konventionellen Käfigen eingestallt. Prof. Hans-Wilhelm Windhorst, WING Vechta, hatte dort über die Vor- und Nachteile der gegenwärtig eingesetzten Haltungsformen für Legehennen im Hinblick auf das Tierwohl referiert sowie einen Überblick über deren globale Verbreitung gegeben.

Schnabelbehandlung und Geschlechtsbestimmung im Ei aus europäischer Sicht

Mark Williams, Hauptgeschäftsführer des British Egg Council, berichtete über den Stand der Diskussion, was ein mögliches Verbot der Schnabelbehandlung von Legehennen angeht. Bei weißen Herkünften könne wahrscheinlich schon in wenigen Jahren auf die Behandlung verzichtet werden, während dies nach bislang vorliegenden Ergebnissen aus Feldversuchen bei braunen Hennen erst in etwa zehn Jahren möglich sei.

Über Möglichkeiten, das Töten männlicher Legeküken zu beenden, referierte Frans van Sambeek, Leiter der Forschungsabteilung der Fa. Hendrix Genetics. Er wies darauf hin, dass gentechnische Eingriffe keine Aussicht auf gesellschaftliche Akzeptanz hätten. Bei Verfahren zur Geschlechtsbestimmung vor oder während des Brutvorganges müsse sichergestellt sein, dass dem weiblichen Embryo damit kein Schaden zugefügt werde, dass die Bestimmung vor dem elften Bruttag erfolge und dass 30 000 Eier pro Stunde zu vertretbaren Kosten getestet werden könnten. Auch Peter van Horne, Universität Wageningen, thematisierte die mit der Geschlechtsbestimmung im Ei verbundenen Kos­ten, deren Höhe noch nicht abzusehen sei.

Neben dem Tierwohl diskutierten die mehr als 260 Delegierten aus 30 Ländern auf der IEC-Frühjahrstagung in Lissabon u. a. auch neue Wege der Vermarktung und das Thema Aviäre Influenza. Mehr dazu im DGS-Magazin 18/2015.