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Geschlechtsbestimmung im Ei zur Praxisreife führen

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt drückt beim angekündigten Ausstieg aus der Tötung von männlichen Eintagslegeküken aufs Tempo.
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Bis Ende 2016 werde ein Prototyp zur Geschlechtsbestimmung im Ei vorliegen, gab sich Bundesagrarminister Christian Schmidt nach seinem Besuch am 30. März 2015 in Leipzig überzeugt. Im Mittelpunkt stand das Forschungsprojekt der Universitäten Leipzig und Dresden zur spektroskopischen Geschlechtsbestimmung im Hühnerei.

NIR-Methode vielversprechend

Laut der Forschungs­koordinatorin Prof. Maria-Elisabeth Krautwald-Junghanns ist die In-Ovo-Geschlechtsbestimmung mittels Nah-Infrarot-Raman-Spektroskopie (NIR) vielversprechend. Spektroskopische Methoden böten den Vorteil, befruchtete, etwa 72 Stunden bebrütete Hühnereier testen zu können. Im nächsten Schritt müsse ein vollautomatischer Geräteprototyp entwickelt werden. Parallel dazu liefen schon jetzt Praxisversuche, um sicherzustellen, dass aus den als „weiblich“ bestimmten Eiern Küken schlüpften, die als Legehennen genauso leistungsfähig seien wie nicht geschlechtsbestimmte. Sobald die Automatisierung der Geschlechtsbestimmung im Hühnerei erreicht sei, müssten die Unternehmen in die serien­mäßige Entwicklung der Geräte investieren und diese Schritt für Schritt anwenden.

Schmidt wolle sich dafür mit aller Kraft einsetzen, die Praxisreife voranzutreiben. Bislang seien mehr als 2 Mio. Euro in das Forschungsvorhaben geflossen. Sein Ziel sei es, das Kükentöten 2017 zu beenden. Ein Verbot ohne Alternative würde allerdings die Kükentötung nur ins Ausland verlagern.

Wirtschaft hat die Forschungen von Beginn an begleitet

„Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) sieht in der Tötung der männlichen Eintagsküken bei den für die Eiererzeugung bestimmten Zuchtlinien eine weltweite Herausforderung, zu deren Lösung unsere Branche gerne einen Beitrag leisten will“, legte Prof. Dr. Rudolf Preisinger, Vorsitzender der Ständigen Arbeitsgruppe Zucht und Vermehrung im ZDG, dazu dar. Daher sei die Geflügelwirtschaft von Beginn an in alle derzeit in Deutschland laufenden Projekte zur Entwicklung einer frühen Geschlechtsbestimmung im Ei eingebunden und unterstütze die Projekte an den Universitäten Leipzig und Dresden.

Neben der Grundlagenforschung würden anwendungsbezogen Versuche in Brütereien durchgeführt. In der Entwicklung einer praxis­tauglichen Lösung liege zurzeit die größte Schwierigkeit. „Wir glauben, dass ein solches Verfahren grundsätzlich möglich sein wird.“