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Importzölle sichern Tierwohl ab!

Um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Eierwirtschaft zu erhalten, müssen die Importzölle auf Schaleneier und Eiprodukte aus Nicht-EU-Ländern beibehalten werden.
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Die weltweit höchsten Standards bei Tier-, Umweltschutz und Lebensmittelsicherheit der europäischen Eier­erzeugung bedeuten signifikant höhere Erzeugungskosten als in Drittländern, in denen die Legehennen noch in den EU-weit verbotenen konventionellen Käfigen gehalten werden. Das belegt eine aktuelle Studie von Peter van Horne von der niederländischen Universität Wageningen.

Eiererzeugungskosten in Drittländern um bis zu 29 % unter EU-Level

Bei einer Senkung oder einem Wegfall der Importzölle drohen die hohen EU-Standards demnach durch Bil­lig­importe aus Drittländern unterlaufen zu werden. „Das wäre nicht im Sinne des Tierschutzes und des deutschen Verbrauchers“, kommentiert Günter Scheper, Vorsitzender des Bundesverbands Deutsches Ei (BDE) und Vizepräsident des Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG). „Vor dem Hintergrund der aktuellen Verhandlungen zu bilateralen Handelsabkommen mit Nicht-EU-Ländern zeigt die Studie, dass Importzölle für die europäische und deutsche Eierwirtschaft unverzichtbar sind.“

Im Auftrag der EUWEP, des europäischen Handelsverbandes für Eierpackstellen, Eierhändler und verarbeitende Indus­trie, hat van Horne die Erzeugungskosten von Schaleneiern und Volleipulver in sieben EU-Ländern (Niederlande, Frankreich, Spanien, Italien, England, Polen und Dänemark) mit den Erzeugungskosten ausgewählter Drittländer (Ukraine, USA, Argentinien, Indien) für 2013 verglichen. Das Ergebnis: Die Erzeugungskosten in den Drittländern liegen um bis zu 29 % unter EU-Level.

Was passiert, wenn die Zölle wegfallen?

Anhand von Szenarien mit veränderten Wechselkursen und Importzöllen kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass bei einer Senkung der Importzölle um 50 % oder bei einem um 10 % niedrigeren Wechselkurs alle betrachteten Drittländer erhebliche Wettbewerbsvorteile gegenüber den europäischen Erzeugern gewinnen würden. „Hierzu darf es erst gar nicht kommen“, fordert Scheper mit Blick auf die Interessen deutscher Verbraucher. „Die Sicherheit unserer Lebensmittel und die enormen Fortschritte beim Tierwohl sind zu Recht relevante Kriterien für die Einkaufsentscheidung.“ Umso wichtiger sei es, auch künftig den europäischen Eiermarkt zu schützen. Sonst werde durch die Einfuhr von Eiern und Eiprodukten aus Ländern mit deutlich niedrigeren Erzeugungsstandards das Tierwohl mit Füßen getreten.

Hier gehts zur Studie von Peter van Horne.