Deutsche Gänsehalter gegen Stopfleberproduktion und Lebendrupf
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„Das sind tierschutzwidrige Praktiken, die unser Verband in keinster Weise akzeptiert“, betonte Lorenz Eskildsen, Vorsitzender des Bundesverbandes Bäuerliche Gänsehaltung (BBG). Die BBG-Mitglieder sprachen sich erneut einstimmig dafür aus, Produkte aus Stopfleberproduktion und Lebendrupf entsprechend zu kennzeichnen. „Der Verbraucher muss erkennen können, aus welcher Erzeugung die Produkte stammen“, begründete Eskildsen die Forderung der deutschen Gänsehalter. Als positive Entwicklung bewertete er ein Umdenken hin zu mehr Tierschutz auch in der Bekleidungsindustrie: „Tierschutzkontrollierte Federn und Daunen werden am Markt immer stärker nachgefragt.“
Besonders vom Aufstallgebot betroffen
Einen weiteren Schwerpunkt der Diskussion bildete das Geschehen rund um den Ausbruch der Geflügelpest H5N8 im letzten Spätherbst. Aufgrund der bei Gänsen üblichen bäuerlichen Freilandhaltung waren die Gänsehalter besonders vom Aufstallungsgebot betroffen. „Natürlich ist eine solche Maßnahme zur Risikominimierung richtig und wichtig“, betonte Eskildsen. Gleichwohl zeigten sich die BBG-Mitglieder erleichtert darüber, dass die Aufstallungsgebote nach dem Abebben der H5N8-Fälle in den letzten Wochen sukzessive wieder aufgehoben werden. Eskildsen: „Eine länger anhaltende Aufstallung würde für unsere Gänse Tierschutzprobleme bedeuten und für uns Gänsehalter wirtschaftliche Einbußen.“
Der neue Vorstand
Der im Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) organisierte Bundesverband Bäuerliche Gänsehaltung (BBG) hat zudem einen neuen Vorstand gewählt. Bei ihrer Mitgliederversammlung bestätigten die deutschen Gänsehalter den bisherigen Vorsitzenden Lorenz Eskildsen einstimmig im Amt. Die Aufgabe des stellvertretenden Vorsitzenden nimmt künftig Thomas von Guionneau wahr, der gleichfalls einstimmig gewählt wurde. Komplettiert wird das Vorstandsteam durch die drei Beisitzer Nicole Höftmann, Franz Nobis und Iris Tapphorn.