Gute Ergebnisse in der Hähnchenmast
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Für das Wirtschaftsjahr (WJ) 2013/2014 konnten die Betriebsergebnisse von 65 Hähnchenmastbetrieben mit 471 Mastdurchgängen in Niedersachsen ökonomisch bewertet werden. Alle verarbeitenden Integrationen und alle angewendeten Mastverfahren waren dabei vertreten.
Die Auswertungen der letzten Jahre zeigen, dass die Hähnchenmäster in Niedersachsen eher zu den Verfahren Mittellangmast und Schwermast tendieren. In der Praxis zeigt sich allerdings, dass diese Verfahren nicht für alle Betriebe optimal sind. Für sie kann es wirtschaftlich sinnvoller sein, in der Kurzmast zu verbleiben. Mäster sollten sich deshalb im Vorfeld über den Arbeitszeitbedarf, die Anforderungen bei der Tierbetreuung und den erforderlichen Managementaufwand der verschiedenen Mastverfahren informieren.
Mit unternehmerischem Geschick zum Erfolg
Im Laufe der vergangenen neun Jahre wurden im Schnitt die Kosten durch die Leistungen (= Erlöse) gedeckt. Dennoch wurden in den einzelnen Wirtschaftsjahren unterschiedliche Unternehmergewinne erzielt. Während die Entwicklung im Lohn- und Festkostenbereich eher moderat verlief, erfolgte in den letzten Jahren ein überdurchschnittlicher Anstieg der Direktkosten. Die Auszahlungspreise haben sich densteigenden Kosten angeglichen. Die direkten Kosten je kg Lebendgewicht schwankten zwischen den 25 % besseren und den 25 % schlechteren Betrieben um 4,5 Cent, was sich bei den Direktkostenfreien Leistungen je Quadratmeter über das Wirtschaftsjahr 2013/2014 mit Unterschieden von über 25 Euro auswirkte. Der größte Kostenpunkt war hierbei das Futter.
Vergleicht man die einzelnen Kostenpositionen, so entfallen lediglich knapp 12 % der Kosten auf die Lohn- und Festkosten (WJ 2013/2014). Fast 90 % aller Kosten sind die Direktkosten, auf die der Betriebsleiter durch ein optimiertes Management Einfluss nehmen kann.
Austausch mit Kollegen kann jeden weiterbringen
Diese Auswertung basiert überwiegend auf den Ergebnissen von Betrieben mit integralen Vermarktungswegen. Nach dem Motto „leben und leben lassen“ haben die durchschnittlichen und sehr guten Betriebe auch in schwierigen Jahren die Vollkosten gedeckt, wobei sich die Unternehmergewinne im Durchschnitt aller Betriebe jedoch in Grenzen hielten. Größere Anstrengungen sind bei den Betrieben mit Ergebnissen im unteren Viertel erforderlich. Für sie ist es wichtig, dass sie ihre Leistungs- und Kostenstrukturen darlegen können. Ein bewährtes Mittel zur Analyse der Stärken- und Schwächen ist die Betriebszweigauswertung bzw. die Vollkostenrechnung. Zudem sollten sich Betriebsleiter mit Kostenverläufen, Absatzwegen und Marktentwicklungen auseinandersetzen. Nicht zuletzt sollten auch entsprechende Weiterbildungsangebote wahrgenommen werden. Mäster können in entsprechenden Seminaren oder Kursen erarbeiten, wie sie ihr betriebliches Management verbessern können. Ebenfalls sinnvoll ist der Austausch mit Berufskollegen, z. B. in Arbeitskreisen oder im Rahmen der Weiterbildungsseminare.
Nähere Erläuterungen v. a. zu Futterkosten und -aufwand sowie Grafiken zur Betriebszweigauswertung finden Sie in der DGS 8/2015.