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Vorschau EuroTier: Trends für die Geflügelhaltung

Auch wenn dieses Jahr namhafte Einrichter für Geflügelställe nach ihrem Auftritt auf der VIV Europe in den Niederlanden im Mai auf der EuroTier fehlen werden, können die Geflügelhalter in Hannover einige Neuerungen erwarten.

Nichts ist so beständig wie der Wandel. Dies gilt besonders für die Haltungsvorschriften unserer Nutztiere. Nachdem Anpassungen in der Vergangenheit das Ziel hatten, Haltungen, die offensichtlich oder vermeintlich im Widerspruch zum Tierschutzgesetz standen, zu verbieten (Beispiel Käfighaltung), steht inzwischen mehr die allgemeine Verbesserung des Wohlbefindens der Tiere im Vordergrund. Ausgehend von menschlichen Empfindungen, wurde der Begriff „Tierwohl“ geprägt. Seine Verbesserung soll über eine Optimierung des Haltungsmanagements und über deutliche Einschränkungen bei zootechnischen Maßnahmen erreicht werden.

Die bekannteste zootechnische Maßnahme beim Geflügel ist das Kürzen der Schnäbel von Legehennen, Puten und Moschusenten zur Verhinderung bzw. zur Verminderung der Schäden und Leiden durch Federpicken und Kannibalismus. Ein Ausstieg aus dem prophylaktischen Schnabelkürzen ist im Tierschutzplan des Landes Niedersachsen sowie in Zielvereinbarungen des Landes Nordrhein-Westfalen fest verankert und soll bis 2016 umgesetzt werden. Der Verzicht auf das Schnabelkürzen erfordert Anpassungen in den Haltungssystemen, um Verletzungen durch Federpicken zu minimieren. Neben einer Strukturierung der Haltungsumwelt ist das Anbieten von Beschäftigungsmaterial, was erstmals explizit in die neuen Bundeseinheitlichen Eckwerte zur Putenhaltung aufgenommen wurde, ein Lösungsansatz.

Stallbaulich wirken sich die gesetzlichen Änderungen zum Bauen in der Landwirtschaft auch auf die Geflügelproduktion aus. Die Einschränkungen bei der Privilegierung landwirtschaftlicher Betriebe im Außenbereich erschweren aufgrund der Emissionen zunehmend die Genehmigung neuer Geflügelställe.
Im Bereich der Fütterung steht weiterhin die Neu- und Weiterentwicklung von Futterzusatzstoffen im Vordergrund, die als Alternativen zu den Leistungsförde­rern auf Antibiotikabasis helfen sollen, suboptimale Umweltbedingungen abzupuffern. Ein weiteres großes Feld sind aufgrund der stetig steigenden Preise und der Diskussion um gentechnikfreie Futtermittel Alternativen für Soja.

Für die Gesunderhaltung des Geflügels ist zudem die effektive Stallreinigung und Desinfektion eine grundlegende Voraussetzung. Dazu gehören inzwischen neben der Bekämpfung von Parasiten, Insekten und Nagern sowie dem Aufbau eines umfassenden Impfschutzes bei den Tieren die Hygienisierung des Tränkewassers.

Der Autor
Prof. Michael Grashorn
Universität Hohenheim, Stuttgart,
Fachgebiet Nutztierethologie und Kleintierzucht

Den vollständigen Beitrag lesen Sie im DGS-Magazin 40/2014.