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„Hennen verzeihen keine Fehler“

(DGS - 09.09.2014)  Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen erprobt derzeit in einem Praxistest mit 20 Betrieben die Haltung von Legehennen, bei denen auf die Schnabelbehandlung verzichtet wurde.

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Was Landwirte tun können, um ihre Tiere vor Federpicken und Kannibalismus zu schützen, das erprobt die Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen derzeit in einem Projekt des Bundeslandwirtschaftsministeriums mit schnabelungestutzten Hennen in 20 Praxisbetrieben. Für jeden Betrieb wird dafür ein individuelles Konzept erarbeitet, die LWK begleitet die Halter während der gesamten Umsetzung. „Die Hennen verzeihen keinen Fehler“, sagt Dr. Peter Hiller von der LWK. Die Aufzucht, das Futter, das Stallklima, die Mensch-Tier-Beziehung – alles müsse perfekt sein. Hauptansatzpunkte sind alternative Fütterungskonzepte, die Beschäftigung der Tiere, die Auslaufstruktur, die Stallklimagestaltung sowie die Gewichtsentwicklung in der Junghennenaufzucht und in der Legehennenhaltung. Am Projekt nehmen sowohl konventionelle Betriebe mit Boden- und Freilandhaltung als auch ökologische Betriebe teil. Die Größe der Hennenherden mit unbehandeltem Schnabel liegt je nach Betrieb zwischen 3 000 und 40 000 Tieren.

„Durch den Verzicht auf das Schnabelkürzen werden die Junghennen teurer, die Futterkosten steigen und der Arbeitsaufwand ist höher“, fasst Dieter Oltmann, Geschäftsführer des Landesverbandes der Niedersächsischen Geflügelwirtschaft (NGW), erste Erfahrungen zusammen. Außerdem würden sich die Tierverluste von derzeit etwa 8 % mindestens verdoppeln. Die Eierpreise müssten daher beim Lebensmitteleinzelhandel um rund drei Cent je Ei erhöht werden. Damit bekämen die Legehennenhalter den Spielraum, die Empfehlungen des niedersächsischen Tierschutzplanes umzusetzen. Oltmann plädiert jedoch dafür, zunächst die Versuche abzuwarten und die daraus gewonnen Erkenntnisse umzusetzen. „Die Tierhalter müssen erst lernen, mit den Herden umzugehen."                                    Landvolk-Pressedienst

Die LWK Niedersachsen sucht noch Legehennenbetriebe mit Bodenhaltung, die an diesem Projekt teilnehmen wollen. Infos unter www.lwk-niedersachsen.de.