Hessen setzt weiterhin auf Geschlechtsbestimmung im Ei
(DGS - 09.09.2014) Auch im Bundesland Hessen sucht man weiter nach Alternativen zum Töten männlicher Eintagslegeküken.
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Hessen will dafür den bereits begonnenen Weg der Erforschung einer technischen Methode fortsetzen, die eine Geschlechtsbestimmung im Ei in der ersten Hälfte der Bebrütung ermöglicht. Diesen Weg habe die Tierschutzbeauftragte des Landes im Jahr 2005 initiiert, erklärte Priska Hinz als Ressortchefin des Hessisches Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz dazu in einer Pressemitteilung. „Hessen begleitete und unterstützte die beteiligten Universitäten über Jahre, auch finanziell. Zudem gelang es, sowohl die Geflügelwirtschaft als auch den Betreiber einer Brüterei in die wissenschaftlichen Aktivitäten einzubinden“, so die Ministerin.
Wie eine neue Veröffentlichung der Universität Leipzig zeige, führe diese Forschung zu vielversprechenden Ergebnissen, sodass technische Alternativen, die eine zuverlässige Geschlechtsbestimmung im Hühnerei zulassen, in greifbare Nähe gerückt seien. Früher seien die Küken überwiegend entsorgt worden, heute würden sie zu einem großen Teil verfüttert. Die Küken gleich nach dem Schlupf auszusortieren und zu töten, das solle in Hessen keine Zukunft haben, betonte die Ministerin.
In einer Verfügung seien nun klar definierte Auflagen erteilt worden. Wenn durch die Entwicklung und Automatisierung eines geeigneten technischen Verfahrens der Betreiber einer Brüterei dieses erwerben und im täglichen Betrieb einsetzen könne, müsse er unverzüglich handeln und eine technische Alternative zur Bestimmung des Geschlechts der ungeschlüpften Küken in seine Abläufe installieren. „Das Umstellungskonzept wird von uns eng begleitet und kontrolliert“, versicherte Hinz.
Ein weiterer Baustein zur Lösung sei die Züchtung von Zweinutzungsrassen, die für Eiererzeugung und Mast geeignet seien, so dass sich eine geschlechtsbezogene Auslese erübrige. Die Zuchtergebnisse seien aber bislang nur für Nischenproduktionen und den breiten Markt nicht geeignet. DGS