Viele Bundesbürger wollen realistisches Bild von Landwirtschaft
(DGS - 03. 09. 2014) Die Landwirtschaft kommt im Schulunterricht zu kurz. Mehr als die Hälfte der Bundesbürger kritisiert das laut einer Emnid-Umfrage.
- Veröffentlicht am
Mehr als die Hälfte der Bundesbürger fordert eine stärkere Berücksichtigung landwirtschaftlicher Themen in Schulen. Das ergab eine repräsentative Emnid-Umfrage im Auftrag der i.m.a – information.medien.agrar e. V. „Dieses Ergebnis sollte die Kultusminister nicht nur zum Nachdenken, sondern zum Handeln anregen“, fordert i.m.a.- Geschäftsstellenleiter Patrik Simon.
68 % der Befragten meinen, dass Agrarthemen Pflichtstoff in den Lehrplänen werden sollten. 69 % der 14- bis 29jährigen teilen diese Auffassung. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass 59 % der Bundesbürger die Auffassung vertreten, dass im Unterricht derzeit kein realistisches Bild der Landwirtschaft vermittelt wird. Bei den Befragten mit einem Kind im Haushalt fällt dieses Urteil noch deutlicher aus: Mehr als zwei Drittel zweifeln die Realitätsnähe an. „Dieses Ergebnis zeigt: Je mehr Kontakt zur Schule besteht, umso größer ist das Bewusstsein, dass der Unterricht kein wirklichkeitsgetreues Bild der Landwirtschaft vermittelt und dringender Korrekturbedarf besteht“, bewertet i.m.a.-Geschäftsführer Simon zu diesem Ergebnis.
Ein praxisorientierter Unterricht kann eine Lösung für die Bildungsmisere bei landwirtschaftlichen Themen sein. Dieser Auffassung sind mehr als 80 % der Befragten. Sie plädieren für landwirtschaftsbezogene Projektarbeit, Besuche auf Bauernhöfen, gemeinsames Kochen und Schulgartenarbeit. Selbst ein Schulpraktikum auf einem Bauernhof zur Berufsorientierung wird von mehr als der Hälfte der Bundesbürger befürwortet.
Die deutschen Landwirte seien bereit, Schulklassen zu empfangen, weiß Simon. i.m.a e.V. habe bereits rund 70 000 Lehrer mit Unterrichtsmaterial unterstützt. „Doch so lange in den Lehrplänen landwirtschaftliche Themen nicht vorgeschrieben sind, wird es beim Engagement weniger Pädagogen bleiben“, befürchtet Simon. i.m.a.