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Niedersachsen: Sanktionen für häufige Fußverletzungen bei Masthühnern

(DGS - 23.07.2014) Der Erlass des niedersächsischen Agrarministeriums vom 16. Juli 2014 zum Halten von Masthähnchen in Niedersachsen stößt auf massive Kritik des Landesverbandes der Niedersächsischen Geflügelwirtschaft (NGW).
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Laut dem Erlass sollen erhebliche Verletzungen der Fußballen von Masthühnern mit einer Besatzdichtenreduzierung geahndet werden. Werden künftig in Niedersachsen in mehreren Masthuhndurchgängen hintereinander mehr als 20 % schwere Verletzungen an den Hühnerfüßen festgestellt, wird die zulässige Besatzdichte von den gesetzlich erlaubten 39 kg/m2 zunächst auf 35 und dann auf 32kg/m2 reduziert. In den Schlachthöfen würden dazu die Daten erhoben, teilte Meyer dazu mit. Damit folge sein Haus einem Vorschlag der Arbeitsgruppe Tierschutzindikatoren des niedersächsischen Tierschutzplans.

Der NGW (Landesverband der Niedersächsischen Geflügelwirtschaft) sieht das anders. „Minister Meyer führt seinen persönlichen Kampf gegen vermeintliche Massentierhaltung weiter und ist nicht an realen und praktikablen Tierwohl-Fortschritten gemäß Tierschutzplan interessiert“, kritisierte der NGW-Vorsitzende Friedrich-Otto Ripke scharf. Seinen Ärger begründet er mit den falschen Inhalten des Erlasses und mit der selbstherrlichen und für Niedersachsens Wirtschaft schädlichen Vorgehensweise Meyers: „Der Minister schmückt sich mit fremden Federn und weicht vorsätzlich von der konsensualen Basis des Tierschutzplans ab.“ In der Fach-Arbeitsgruppe Masthähnchen sei einvernehmlich beschlossen worden, bei der Umsetzung des Indikators Fußballengesundheit stufenweise und möglichst unbürokratisch vorzugehen. Entsprechend war die Stellungnahme des NGW vom Januar 2014 zum Erlass-Entwurf formuliert.

Zu diesem Erlass sei es auch nur gekommen, weil die Wirtschaft die optische Erfassung der Fußballengesundheit bei Masthähnchen in den Schlachtbetrieben als Qualitätsindikator eingeführt habe. Darauf baue ein Bonus-system auf, dass dem Halter mit den gesundesten Tieren einen Erzeugerpreisvorteil biete.

„Wir wollen den Tierschutzplan praktikabel umsetzen und erwarten von Minister Meyer auf dem Weg zu mehr Tierwohl eine sachorientierte faire Unterstützung und Abstimmung. Was praktikabel und sinnvoll ist, machen wir mit! Der Minister darf aber nicht vergessen, dass mehr Tierwohl Geld kostet und muss auch diese Erkenntnis mit uns gemeinsam vertreten“, betonte Ripke.
Meyer kündigte im Übrigen für den Herbst eine Ausweitung von Tierschutzindikatoren auf die Putenhaltung an.                    NGW/AgE


Die ausführliche Stellungnahme lesen Sie im DGS-Heft 30/2014.