Österreich: Geflügelbranche wird verdrängt
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In der Folge hätten Geflügelhalter im Vergleich mit der europäischen Konkurrenz höhere Kosten. Dadurch gerieten die Betriebe in eine wirtschaftliche Zwickmühle. Schon jetzt sei zu erkennen, dass die Inlandsversorgung aufgrund von Betriebsaufgaben immer schwieriger werde. Eine geringere Besatzdichte sei gleichbedeutend mit einer Auslagerung der Fleischproduktion in andere Länder.
Verwundert reagierte der Bauernbundpräsident auf zwei Entschließungsanträge, die von der österreichischen Partei Team Stronach eingebracht wurden. Darin fordert diese Partei die derzeit gültige Schlechterstellung der heimischen Geflügelbranche im Vergleich zu anderen EU-Ländern beizubehalten, also eine Begrenzung der Besatzdichte bei Puten auf 40 kg/m2, bei Hühnern auf 30 kg/m2. In den europäischen Nachbarländern seien z. T. wesentlich höhere Besatzdichten üblich, darauf wies Auer hin. Zum Vergleich: In den bundesdeutschen Eckwerten für die Putenhaltung sind bei Teilnahme am Gesundheitskontrollprogramm in Deutschland maximal 52 kg/m2 bei Hennen bzw. 58 kg/m2 bei Hähnen festgeschrieben.
„Wenn die Differenz zu unseren Nachbarländern zu groß und somit die Produktion bei uns nicht mehr möglich ist, ist niemandem geholfen“, gab der österreichische Bauernbundpräsident zu bedenken. Bereits jetzt liege Österreichs Eigenversorgung mit Putenfleisch bei unter 50 %, und eine weitere Abnahme sei vorhersehbar.
AgE/DGS