ESBL-Untersuchungen im Auftrag der Grünen: Pure Meinungsmache
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Die von der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen in Auftrag gegebene Untersuchung zum Vorkommen von ESBL-Keimen in Putenwurstwaren entbehrt jeglicher wissenschaftlicher Grundlage, kritisiert der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG). Die Ergebnisse zeigen nur, dass Keime gefunden wurden. Das Vorkommen von ESBL-Keimen auf rohem Fleisch ist aber nicht neu, ESBL-Keime selbst sind oft harmlose Bakterien.
Wissenschaftliche Studien aus den Niederlanden und England zeigen, dass resistente ESBL-Keime nicht zwingend aus der Landwirtschaft stammen. Untersuchungen des Erbgutes bei Mensch und Tier ergaben, dass die resistenten Tierkeime nicht mit den resistenten Keimen vom Menschen identisch waren. Die Grünen-Untersuchung lässt so eine Differenzierung vermissen. Durch den geringen Stichprobenumfang ist die Erhebung zudem nicht repräsentativ.
Die Diskussion um multiresistente Keime und den Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung nimmt die deutsche Geflügelwirtschaft ernst. Grundsätzlich werden Antibiotika in der deutschen Geflügelhaltung nie pauschal oder vorbeugend eingesetzt, sondern nur im Einzelfall bei Krankheit nach Diagnose und Verschreibung durch einen Tierarzt.
Die Branche hat sich bereits 2011 zur Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes Ziele gesetzt: Innerhalb von fünf Jahren soll er um 30 % in der Geflügelhaltung gesenkt werden. Deswegen befürwortet der ZDG die bundesweite Erfassung des Antibiotikaeinsatzes in der Tierhaltung gemäß Arzneimittelgesetz. So ein Monitoring haben die Geflügelhalter bereits zwei Jahre zuvor realisiert, um anhand der Daten eine Strategie zur Reduktion des Antibiotikaeinsatzes in der Geflügelhaltung zu erarbeiten. Daneben investiert die Branche intensiv in Forschungsvorhaben zur Minimierung von Antibiotikaresistenzen entlang der Erzeugungskette.
ZDG