Tierschutz in der Putenhaltung: Breiter Lösungsansatz nötig
(DGS - 29.04.2014) Keine einfachen Lösungen gibt es nach Einschätzung von Wissenschaftlern des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) für Tierschutz relevante Probleme wie Fußballenentzündungen und Kannibalismus in der Mastputenhaltung.
- Veröffentlicht am
Wie aus einer aktuellen Verlautbarung der Arbeitsgruppe „Mastgeflügel“ des FLI-Instituts für Tierschutz und Tierhaltung (ITT) in Celle hervorgeht, spielen sowohl Haltungs- und Managementfaktoren als auch die Genetik eine wesentliche Rolle, um tierschutzrelevante Probleme wie Fußballenentzündungen oder Kannibalismus in der Putenhaltung zu vermeiden. Darauf deuteten diverse Untersuchungen hin.
Fortschritte seien nur über ein Zusammenwirken von Haltung und Management sowie durch eine stärkere Berücksichtigung von Tierwohl und Tiergesundheit in der genetischen Selektion der Zuchtfirmen zu erreichen.
Dass sich die Kriterien in der Putenzucht in den letzten Jahrzehnten bereits stark zugunsten des Tierwohls verändert haben, darauf weist der Verband Deutscher Putenerzeuger (VDP) in diesem Zusammenhang hin.
Wachstum und ein schneller Ansatz von Brustfleisch seien längst nicht mehr die alleinigen Zuchtziele. Sogenannte Welfare-Kriterien wie Fitness, Vitalität, Robustheit, Beinstabilität, Lauffähigkeit und Herz-Lungenfunktion nähmen seit Jahren über 30 % der Zuchtziele ein.
Die Wissenschaftler des FLI sprechen sich in ihrer Veröffentlichung ausdrücklich für einen breiten Lösungsansatz aus. Angesichts des starken Konkurrenzdrucks durch ausländische Putenfleischerzeuger sollten weitere Verbesserungen des Tierschutzniveaus nicht nur national beschränkt erfolgen, sondern müssten auch international größere Beachtung finden.
Generell dürfen praxistaugliche Lösungen den Experten zufolge die ökonomischen Interessen der Mastputenhalter nicht ignorieren. Diese würden sich auch künftig nicht gegen tierschutzförderliche Haltungsverbesserungen wehren, wenn diese Maßnahmen wirtschaftlich zumindest kostenneutral seien. Hier seien fleischverarbeitende Industrie, Handel und Verbraucher aufgefordert, den höheren Arbeitsaufwand und die Mehrkosten für nachweislich auf hohem Tierschutzniveau erzeugte Putenfleischprodukte finanziell zu honorieren.
Positiv werten die Wissenschaftler die überarbeitete Selbstverpflichtung der Halter in Deutschland. Im Rahmen der „bundeseinheitlichen Eckwerte für eine freiwillige Vereinbarung zur Haltung von Mastputen“ seien maßgebliche Neuerungen beschlossen worden wie das Gesundheitskontrollprogramm oder die Konkretisierung der Anforderungen an die Ausbildung und Sachkunde des Tierhalters und des Betreuungspersonals.
AgE/IDEG
Fortschritte seien nur über ein Zusammenwirken von Haltung und Management sowie durch eine stärkere Berücksichtigung von Tierwohl und Tiergesundheit in der genetischen Selektion der Zuchtfirmen zu erreichen.
Dass sich die Kriterien in der Putenzucht in den letzten Jahrzehnten bereits stark zugunsten des Tierwohls verändert haben, darauf weist der Verband Deutscher Putenerzeuger (VDP) in diesem Zusammenhang hin.
Wachstum und ein schneller Ansatz von Brustfleisch seien längst nicht mehr die alleinigen Zuchtziele. Sogenannte Welfare-Kriterien wie Fitness, Vitalität, Robustheit, Beinstabilität, Lauffähigkeit und Herz-Lungenfunktion nähmen seit Jahren über 30 % der Zuchtziele ein.
Die Wissenschaftler des FLI sprechen sich in ihrer Veröffentlichung ausdrücklich für einen breiten Lösungsansatz aus. Angesichts des starken Konkurrenzdrucks durch ausländische Putenfleischerzeuger sollten weitere Verbesserungen des Tierschutzniveaus nicht nur national beschränkt erfolgen, sondern müssten auch international größere Beachtung finden.
Generell dürfen praxistaugliche Lösungen den Experten zufolge die ökonomischen Interessen der Mastputenhalter nicht ignorieren. Diese würden sich auch künftig nicht gegen tierschutzförderliche Haltungsverbesserungen wehren, wenn diese Maßnahmen wirtschaftlich zumindest kostenneutral seien. Hier seien fleischverarbeitende Industrie, Handel und Verbraucher aufgefordert, den höheren Arbeitsaufwand und die Mehrkosten für nachweislich auf hohem Tierschutzniveau erzeugte Putenfleischprodukte finanziell zu honorieren.
Positiv werten die Wissenschaftler die überarbeitete Selbstverpflichtung der Halter in Deutschland. Im Rahmen der „bundeseinheitlichen Eckwerte für eine freiwillige Vereinbarung zur Haltung von Mastputen“ seien maßgebliche Neuerungen beschlossen worden wie das Gesundheitskontrollprogramm oder die Konkretisierung der Anforderungen an die Ausbildung und Sachkunde des Tierhalters und des Betreuungspersonals.
AgE/IDEG