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GWV Mecklenburg-Vorpommern: „Wir brauchen eine landeseigene Geflügelberatung“

(DGS - 08. 04. 2014) Am 19. März veranstaltete der Geflügelwirtschaftsverband (GWV) Mecklenburg-Vorpommern seine Mitgliederversammlung in Todendorf. Dort wurden die Landesregierung und Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus aufgefordert, wieder eine landeseigene Geflügelforschung und -beratung zu etablieren.
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„Das Geflügel ist offenbar zu klein, um beim Thema Landesforschung und Fachberatung Beachtung zu finden. Aber wir und unsere Tiere sind gut genug dafür, dauernd kritisiert zu werden.“ Mit deutlichen Worten wandte sich Marion Dorn, die Vorsitzende des GWV Mecklenburg-Vorpommern, an Dr. Backhaus, um ihren Unmut darüber zu äußern, dass das Land die Geflügelforschung 2008 beim Institut für Tierproduktion gestrichen hat.

„Es gibt nicht einen Ansprechpartner, wenn es um die unabhängige wissenschaftliche Beurteilung von Themen aus unserem Bereich geht. Und auch unserer Landesregierung steht niemand zur Verfügung, der sie in Sachen Geflügelhaltung berät.“ Das sei ein leidiges Thema, und die Geflügelhalter würden erwarten, dass die Entscheidung, die Forschung abzuschaffen, endlich auf den Prüfstand komme, wurde Marion Dorn konkret.

Mit dem Tierschutz und seiner Verbesserung würden sich die Eier- und Geflügelfleischproduzenten weiterhin intensiv auseinandersetzen. Allerdings gebe es in allen Bereichen viele offene Fragen, für die man gemeinsam mit den Geflügelhaltern nach nachhaltigen Lösungen suchen müsse. Auch hierbei brauche man fundierte wissenschaftliche Grund­lagen. Außerdem müssten solche Lösungen in den Ställen praktisch umzusetzen sein. Und: Es könne nicht sein, dass immer mehr von den Praktikern gefordert werde, ohne einen finanziellen Ausgleich anzubieten. So werde gerade überall über Tierwohl geredet, gleichzeitig reduziere der Handel die Preise. „Wir stehen für eine nachhaltige Wirtschaft, die jedoch ökologisch und ökonomisch funktionieren muss, denn wir wollen und müssen von unserer Arbeit leben!“, brachte Dorn es auf den Punkt.

Dr. Till Backhaus betonte in seinem Grußwort, dass die Landesregierung hinter den Geflügelhaltern stehe und er stellte fest, dass sein Bundesland ohne Tierproduktion keine Zukunft habe. Insbesondere die Geflügelhaltung habe sich hier gut entwickelt, sie könne sich von seiner Seite aus sogar noch steigern. Was die Preise für Fleisch und Eier im Handel betreffe, habe er sich an das Bundeskartellamt gewendet. Es solle prüfen, ob in letzter Zeit unter Einstandspreis verkauft werde. „So etwas darf nicht zugelassen werden“, unterstrich der Minister.
Außerdem forderte er die Anwesenden auf, sich in die regionale und kommunale Entwicklung einzubringen. Diesen Appell formulierte auch Marion Dorn.   Elke Streitz

Einen ausführlichen Bericht finden Sie in der DGS 15/2014.