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Legehennengesundheit: Wege gegen E. coli, Schwarzkopf & Co.

Infektionskrankheiten sind oft managementbedingt. Was kann man gegen häufig auftretende Erreger und Leistungseinbrüche bei Legehennen tun? Darüber sprach die DGS mit Geflügelfachtierarzt Dr. Andreas Hemme, Dres. Windhaus & Hemme, Vechta-Calveslage.
DGS: Gibt es in Legehennenbeständen verbreitete oder immer wiederkehrende Krankheitsprobleme?

Dr. Andreas Hemme: Legehennen sind grundsätzlich weniger häufig von Infek­tionskrankheiten betroffen, da in der Junghennenaufzucht ein intensives Impfprogramm durchlaufen wird. Einige Infektionskrankheiten treten dennoch in vielen Legehennenbeständen auf. Das sind z. B. E. coli-Erkrankungen, Infektiöse Bronchitis (IB, vor allem in letzter Zeit Stamm IB QX), die Schwarzkopfkrankheit (aber nur bei Freiland- bzw. Biobetrieben) und aktuell Influenza H9.
Vor allem E. coli-Infektionen sehen wir sehr häufig bei Legehennen. Bei der Coli-infektion der Hühner handelt es sich jedoch eigentlich um eine Sekundärinfektion. Im Gegensatz zu einer Primärinfektion – hier führt der Erreger ohne begüns­tigende Faktoren zu einer Erkrankung – müssen bei einer Sekundärinfektion z. B. die Tiere durch bestimmte Einflüsse geschwächt werden, damit ein normal nicht krankmachender Keim wie E. coli zu einer Infektion führt. Legehennen können durch Stress, wie Zugluft oder ungleichmäßige Verteilung der Tiere im Stall, geschwächt sein. Aber auch Federpicken und Kannibalismus können Coliinfektionen provozieren.

DGS: Was macht man gegen eine Coliinfektion?

Dr. Hemme: Hier ist das Stallmanagement wichtig. Vor allem die Klimasteuerung und das Lichtmanagement müssen gut auf die Situation im Stall angepasst werden. Bei klimatisch bedingten Coliinfektionen ist oft die Minimumlüftung zu hoch oder die Solltemperatur zu niedrig eingestellt.
Federpicken und Kannibalismus müssen zudem früh erkannt und durch Reduktion der Lichtintensität gestoppt werden. Zu Beginn der Legeperiode werden die Hühnerställe relativ hell beleuchtet, damit möglichst alle Eier ins dunklere Nest gelegt werden. Mit fortschreitendem Legehennenalter kann dann die Lichtintensität im Stall gedrosselt werden.
Foto: Gnauk