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Antibiotikaresistenzen nicht isoliert betrachten

MRSA tritt inzwischen beachtlich oft bei Hunden und Katzen auf. Bei der Bekämpfung dieser Erreger sind also nicht nur Nutztierhaltung und Humanmedizin gefragt.
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Das Auftreten des methicillin-resistenten Bakteriums Staphylococcus aureus (MRSA) darf nicht als alleiniges Problem der Humanmedizin und der Nutztierhaltung betrachtet werden; auch bei Heim- und Haustieren tritt der gegen Antibiotika weitgehend unempfindliche Erreger oft in Erscheinung. Das geht aus einer Studie der Freien Universität Berlin, des Robert-Koch-Instituts (RKI) und der Vet Med Labor GmbH hervor, in der anhand einer Stichprobe die Häufigkeit von MRSA in Wundverletzungen bei Katzen, Hunden und Pferden untersucht wurde.

Dazu wurden von 2010 bis 2012 in 1 170 Tierarztpraxen insgesamt 5 229 Wund­­abstriche von verletzten Haustieren vorgenommen. In etwa 6 % der Hunde-, 12 % der Katzen- und 23 % der Pferde-Abstriche wurde Staphylococcus aureus nachgewiesen. MRSA habe im Falle der Hunde 63 % der positiven Staphylococcus-aureus-Funde ausgemacht, bei Katzen 46 % und bei Pferden 41 %. Ein Großteil der MRSA-Linien bei Hunden und Katzen dürfte vom Menschen stammen, mutmaßen die Forscher, da es sich um Varianten handele, die in Krankenhäusern vorkämen.

MRSA stelle bei Heimtieren weder ein seltenes, noch ein isoliertes Problem dar, so das Fazit der Wissenschaftler.  Beim Screening und bei der Bekämpfung multiresistenter Erreger müssten Vorkommen und Übertragungswege in Krankenhäusern, der Nutztierhaltung und im privaten Umgang mit Haustieren als „One Health“-Problem betrachtet werden. AgE