Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.

Eiererzeuger können Kosten nicht decken

Die Preise für Eier aus Bodenhaltung haben einen neuen Tiefstand erreicht. „Der von den großen Discountketten initiierte Preiskampf mit Preissenkungen um 23 % ruiniert eine ganze Branche“, stellte der Vorsitzende des Landesverbandes der Niedersächsischen Geflügelwirtschaft (NGW), Friedrich-Otto Ripke, fest.
Veröffentlicht am
Artikel teilen:
Der Preisdruck, so Ripke, werde direkt von den Handelsketten bis zum Legehennenhalter durchgereicht, so dass Eiererzeuger keine kostendeckenden Preise mehr erzielen könnten.

Der NGW spricht sich entschieden gegen das derzeitige Verramschen von Grundnahrungsmitteln im Discountbereich aus, zumal deutsche Eier mit einer Selbstversorgung von knapp 70 % nicht einmal den Eigenbedarf in Deutschland decken. Der Handel stehe hier in der Verantwortung, den Wert der hochwertigen Lebensmittel über für die Erzeuger kostendeckende Preise zu honorieren.

Gerade in einer Phase der Weiterentwicklung des Tierschutzes bei der Legehennenhaltung sei das Vorgehen der Discounter das falsche Signal, so der NGW-Vorsitzende. „Die übrigen Lebensmittelketten sollten hier ein Zeichen für Eier aus heimischer Erzeugung setzen und den irreführenden Preiskampf nicht mitmachen“, rät Ripke den Verantwortlichen der Handelsketten.

 Auf die niedersächsischen Legehennenhalter würden durch den Tierschutzplan neue Herausforderungen zukommen, z. B. der Verzicht auf das Kürzen der Schnabelspitzen, der mit erheblichen Mehraufwendun­gen für die Tierhalter verbunden ist. Ripke erklärte, dass sich die höheren Anforderungen an die Haltungsbedingungen in der Praxis nur über kostendeckende Erzeugerpreise umsetzen lassen würden. „Ansons­ten ist der Tierschutz zum Scheitern verurteilt.“

Deutschland habe weltweit mit die höchsten Anforderungen an die Legehennenhaltung. Bis Ende 2009 hätten die Halter mit hohem finanziellen Aufwand von den konventionellen Käfigen auf alternative Haltungen umgestellt. Trotzdem kämen viele Eier für die Verarbeitung aus Käfighaltung aus benachbarten EU-Ländern und dem Baltikum nach Deutschland. Der NGW fordert hier eine eindeutige Kennzeichnung auch für Eier, die für die Indus­trie vorgesehen sind bzw. zu Eiprodukten verarbeitet werden.                  NGW