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Mecklenburg-Vorpommern: Beim Monitoring nicht stehen geblieben

Die Tiergesundheit im Blick – dazu gehört mehr, als nur Medikamente zu erfassen, um dann eine Minimierung des Antibiotikaverbrauchs festzulegen. In Mecklenburg-Vorpommern hat man das erkannt.
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Abseits von politischen Schlagworten diskutierten am 8. Oktober 2013 in Tellow Hähnchen- und Putenhalter aus Mecklenburg-Vorpommern (M-V) mit Landestierärztin Dr. Maria Dayen, Vertretern der Arzneimittelbehörde und des Geflügelwirtschaftsverbandes des Landes (GWV M-V) die wesentlichen Ergebnisse des Antibiotikamonitorings 2012 und 2013. Die Geflügelhalter tauschten zudem Managementerfahrungen mit Berufskollegen aus.
Das Monitoring war nur durch die konstruktive und offene Zusammen­arbeit von Geflügelhaltern und Behörden möglich. Von der Kükengesundheit über den Transport, die Einstallprophylaxe, die Futtermittel bis hin zum Medikamenteneinsatz können im Ergebnis Managementempfehlungen aus dem Monitoring abgeleitet werden.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen des Monitorings wurden bei der Arzneimittelüberwachung hinterfragt und umgehend von den Verantwortlichen verständlich erläutert. Die Integrationen bekamen die zusammengefassten Monitoringergebnisse, um Konzepte für Elterntierhalter, Brütereien und Mäster auszuarbeiten. Bei einzelnen Integrationen und Erzeugerverbänden gäbe es noch Kommunikationsreserven, sagte Marion Dorn, Vorsitzende des GWV M-V.

Die Auswertung zeigte, dass sich unter den häufig eingesetzten Antibiotika keine Reserveantibiotika befinden. Dr. Dayen wertete dies als Hinweis auf einen verantwortlichen Umgang der Tierärzte und Geflügelhalter mit Medikamenten. Auf Reserveantibiotika müsse möglichst verzichtet werden. Ein Zusammenhang zwischen Stallgröße und Antibiotikaeinsatz konnte nicht festgestellt werden.

Hintergrund der Studie
Mit einem in Deutschland einmaligen Konzept bemüht sich M-V um die nachhaltige Minimierung des Antibiotikaeinsatzes in Tierhaltungen. Es vereint die Erhebung von Daten mit Empfehlungen zum Gesundheitsmanagement in den Ställen. 2012 wurde ein umfangreiches Monitoring in der Hähnchenmast durchgeführt. 2013 wurden 30 Betriebe, darunter fünf mit Bio-Siegel, erneut aufgesucht, um die Daten zum Antibiotikaeinsatz nach den gleichen Fragestellungen wie im Jahr zuvor zu erheben.

Im Ergebnis ist nach Angaben des Landesagrarministers, Dr. Till Backhaus, die Behandlungsanzahl pro Mastdurchgang im Landesdurchschnitt von 3,4 auf 2,4 gesunken und der Anteil von Mastdurchgängen ohne Antibiotikaeinsatz um 9,4 % deutlich gestiegen. Besonders an der Vorgehensweise ist u. a., dass spezielle Konzepte zur Antibiotikaminimierung, die die die Mastintegra­tio­nen vorab erarbeitet hatten, 2013 kontrolliert wurden. Die Stallgrößen der beteiligten Betriebe lagen zwischen 16 000 und 43 000 Tieren im konventionellen und bei 3 900 bis 11 000 Tieren im Biobereich.          Silvia Ey, GWV M-V

Mehr Informationen zur Studie siehe auch DGS-Magazin 40/2013, Seite 7.