Ökonom fordert Berücksichtigung wirtschaftlicher Zusammenhänge in der Agrarpolitik
Eine stärkere Berücksichtigung wirtschaftlicher Zusammenhänge in der agrarpolitischen Debatte in Deutschland hat der Berliner Agrarökonom Prof. Dieter Kirschke angemahnt.
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„Die eine oder andere Position könnte man so interpretieren, dass ökonomisches Denken in der Agrarpolitik auf dem Rückzug ist“, sagte Prof. Kirschke im Vorfeld der 53. Jahrestagung der Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaus (Gewisola), die vom 25. bis 27. September 2013 zum Thema „Wie viel Markt und wie viel Regulierung braucht eine nachhaltige Agrarentwicklung?“ in Berlin stattfinden wird.
Die politische Diskussion über „Agrarindustrie versus bäuerliche Landwirtschaft“ hält der Wissenschaftler in Teilen für „abenteuerlich und fernab der Realität“. Seiner Beobachtung zufolge habe die politische Neigung zu staatlichen Eingriffen zugenommen, „ohne dass deren Sinnhaftigkeit im Einzelnen hinterfragt wird“. Man müsse darüber diskutieren, wie eine sinnvolle Regulierung der Marktwirtschaft aussehen soll. Der Hochschullehrer zählte als gute Beispiele im Agrarsektor die Wasserrahmenrichtlinie und Natura 2000 auf. Als Beispiele aus der Reihe schlechter Regulierungen nannte Kirschke u. a. die Förderung der Biomasseproduktion, das Greening oder die verschiedenen Ansätze zur Förderung der Eiweißpflanzenproduktion, um eine größere Unabhängigkeit von Sojaimporten zu erreichen.
Seine Zunft solle sich stärker in die Diskussionen einmischen: „Wir Agrarökonomen haben den Anspruch, in der agrarpolitischen Debatte wahrgenommen zu werden. Dazu müssen wir uns aktiv einschalten.“ Politikberatung bleibe neben Forschung und Lehre ein wichtiges Standbein für die Wissenschaftler. AgE
Themen der Gewisola-Jahrestagung: www.gewisola.de
Die politische Diskussion über „Agrarindustrie versus bäuerliche Landwirtschaft“ hält der Wissenschaftler in Teilen für „abenteuerlich und fernab der Realität“. Seiner Beobachtung zufolge habe die politische Neigung zu staatlichen Eingriffen zugenommen, „ohne dass deren Sinnhaftigkeit im Einzelnen hinterfragt wird“. Man müsse darüber diskutieren, wie eine sinnvolle Regulierung der Marktwirtschaft aussehen soll. Der Hochschullehrer zählte als gute Beispiele im Agrarsektor die Wasserrahmenrichtlinie und Natura 2000 auf. Als Beispiele aus der Reihe schlechter Regulierungen nannte Kirschke u. a. die Förderung der Biomasseproduktion, das Greening oder die verschiedenen Ansätze zur Förderung der Eiweißpflanzenproduktion, um eine größere Unabhängigkeit von Sojaimporten zu erreichen.
Seine Zunft solle sich stärker in die Diskussionen einmischen: „Wir Agrarökonomen haben den Anspruch, in der agrarpolitischen Debatte wahrgenommen zu werden. Dazu müssen wir uns aktiv einschalten.“ Politikberatung bleibe neben Forschung und Lehre ein wichtiges Standbein für die Wissenschaftler. AgE
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