Studie für Bündnis 90 / Die Grünen: Ergebnisse bilden tatsächliche Gegebenheiten in keiner Weise ab
Auf scharfe Kritik ist eine Studie zum Thema „Qualzucht bei Nutztieren“ gestoßen, die der Leiter des Fachgebiets Ökologische Tierhaltung der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH), Prof. Bernhard Hörning, im Auftrag der Bundestagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen vorgelegt hat. Aus Sicht der deutschen Geflügelwirtschaft entbehre die Erhebung einer fundierten wissenschaftlichen Grundlage. Es handle sich um eine reine Literaturauswertung, die zudem auf völlig veraltete Daten zurückgreife – eine ergebnisoffene Auseinandersetzung mit dem wichtigen Thema Tierwohl in der Zucht lasse die von den Grünen im Bundestagswahlkampf in Auftrag gegebene Ausarbeitung hingegen vermissen. Entsprechend würden die Ergebnisse die tatsächlichen Gegebenheiten in keiner Weise abbilden: Insbesondere die in den letzten Jahrzehnten deutlich vorangetriebenen Verbesserungen
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in der Geflügelzucht blieben unberücksichtigt. So ignoriere die Studie, dass die Zuchtunternehmen der Geflügelwirtschaft seit Jahrzehnten mit ausgewogenen Zuchtprogrammen kontinuierlich und nachhaltig die Tierwohlaspekte verbessert hätten: Der Faktor Wachstum sei schon längst nicht mehr einziges Zuchtziel, stattdessen würden mindestens 20 bis 30 verschiedene Merkmale – beispielsweise die Beinstabilität, die Lauffähigkeit oder die Herz-Lungen-Fitness – bei der Selektion berücksichtigt. Zahlreiche in der Studie angesprochene Punkte (z. B. Gelenkerkrankungen bei Puten und Hähnchen, Eileiterentzündungen bei Legehennen) spielten so heute faktisch keine Rolle mehr.