Schwierige Zeiten für US-Tierhalter
Von Ende Mai bis Ende Juni führte Prof. Hans-Wilhelm Windhorst eine Vortrags- und
Studienreise durch die USA. Bei Gesprächen mit Farmern und Geschäftsführern der führenden Branchenorganisationen in Iowa, Kalifornien und Colorado stand die tierische Produktion im Mittelpunkt.
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Die US-amerikanischen Tierproduzenten befinden sich zurzeit in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation. Dies ist zum einen zurückzuführen auf die anhaltende wirtschaftliche Depression, von der sich die USA erst allmählich wieder zu erholen beginnt, zum anderen auf die Verteuerung der Komponenten für die Mischfutterherstellung und gesetzliche Auflagen.
Von den etwa 280 Mio. Legehennen, die 2012 in den USA gehalten wurden, stehen noch 95% in konventionellen Käfigen. Wäre der Gesetzentwurf (Egg Bill) im Kongress verabschiedet worden, würden solche Käfige ab 2030 verboten und durch ausgestaltete Käfige nach EU-Vorbild ersetzt werden. In Kalifornien werden konventionelle Käfige bereits ab 2015 nicht mehr zulässig sein. Da von den 280 Mio. Hennen nahezu 52 Mio. bzw. 19 % auf Iowa entfallen und 20 Mio. bzw. 7 % auf Kalifornien, war es ein Ziel der Studienreise, sich über die Legehennenhaltung und Eierproduktion in diesen Staaten zu informieren.
Gegen das Gesetz hatten vor allem die Organisationen der Schweine- und Rinderhalter opponiert, die über eine sehr einflussreiche Lobby in Washington verfügen. Sie sind gegen den Einstieg in die gesetzliche Festlegung von Tierhaltungsstandards auf Bundesebene.
Sollte es nicht zu einer Verabschiedung des Gesetzes kommen, sehen sich die Eierproduzenten in den USA einer schwierigen und unübersichtlichen Situation gegenüber. Darauf deutet inzwischen vieles hin, denn im Farm Bill, das am 12. Juni 2013 vom Repräsentantenhaus verabschiedet wurde, ist das Egg Bill nicht enthalten (siehe DGS-Intern 29/2013, Seite 3).
Teil 1 eines ausführlichen "Reiseberichtes" von Prof. Hans-Wilhelm Windhorst zur Situation der Tierhalter in den USA lesen Sie in DGS-Intern 30/2013.