Geflügelhalter begrüßen Erfassung des Antibiotikaeinsatzes
Im Zusammenhang mit der in Nordrhein-Westfalen (NRW) geplanten Erfassung des Antibiotikaeinsatzes in der Putenmast fühlen sich die Putenhalter von Landesagrarminister Johannes Remmel missverstanden und an den Pranger gestellt.
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Remmel hatte der Branche vorgeworfen, die fachaufsichtliche Überprüfung des Antibiotikaeinsatzes in der Putenmast mit rechtlichen Mitteln zu verhindern. Das Vorgehen des Verbandes der Deutschen Putenerzeuger (VDP) sowie einiger Erzeugergemeinschaften gegen Land und Kommunen zeige, dass sie nicht an Transparenz interessiert seien.
Die deutsche Geflügelwirtschaft begrüße die umfängliche und breite Erfassung des Antibiotikaeinsatzes in der Putenhaltung und wehre sich nicht gegen die Erhebung in NRW, widersprach der VDP. Einzig datenschutzrechtliche Bedenken hinsichtlich der Übermittlung nicht verschlüsselter personenbezogener Daten durch Veterinärbehörden an das Landesamt seien von der Putenwirtschaft auf Basis einer juristischen Stellungnahme erhoben worden. Derartige Daten dürften demnach zum Zweck der Erstellung einer Studie nur anonymisiert übermittelt und veröffentlicht werden. Die Putenhalter befürchteten, dass so eine Erfassung zu Wahlkampfzwecken missbraucht werde anstatt gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Es gehe also ausdrücklich um Fragen des Datenschutzes und nicht um einen Boykott der Studie, betonte der VDP.
Der VDP unterstrich dazu auch, dass auf Initiative der deutschen Geflügelwirtschaft das QS-Antibiotikamonitoring etabliert worden sei, um den Antibiotikaeinsatz in der Hähnchen- und Putenhaltung bundesweit sicherzustellen. Die deutsche Geflügelwirtschaft habe zudem immer die mit der Novellierung des Arzneimittelgesetzes auf den Weg gebrachte staatliche Antibiotika-Datenbank befürwortet. AgE