DLG-Wintertagung: Nutztierhaltung - Wirtschaftsfaktor und ungeliebter Nachbar
Landwirtschaft und Tierhaltung sind in Deutschland mit Ausnahme einiger Regionen nicht mehr das wirtschaftliche Rückgrat der ländlichen Räume. Dieses Fazit zog Dr. Peter Weingarten vom Johann-Heinrich von Thünen-Institut (vTi) Braunschweig auf dem Forum „Nutztierhaltung: Wirtschaftsfaktor und ungeliebter Nachbar“ der DLG-Wintertagung am 15. Januar 2013 in Berlin.
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Die Tierhaltung leiste aber nach wie vor einen wichtigen Beitrag für die Beschäftigung und das Einkommen auf dem Land, in den Veredlungszentren zudem einen merklichen Beitrag zur regionalen Wirtschaftskraft. Insgesamt würden rund 60 % der Verkaufserlöse der Landwirtschaft aus der tierischen Erzeugung kommen, nicht mit einbezogen die vor- und nachgelagerten Bereiche.
Tierhaltung sei in Deutschland sehr ungleichmäßig verteilt und von einem starken Strukturwandel in den letzten zehn Jahren geprägt mit steigenden Betriebsgrößen, zunehmender vertikaler Integration und regionaler Konzentration. Zugenommen habe die Tierhaltung vor allem da, wo vorher schon eine hohe Viehdichte bestand. In den meisten Regionen Deutschlands sei aber die Bestandsdichte von 2000 bis 2010 um durchschnittlich 15 GVE zurückgegangen.