Tiergesundheit: Reserveantibiotika kaum eingesetzt
So genannte Reserveantibiotika, die nur bei schweren Infektionen und nicht ohne strenge Indikation eingesetzt werden, sind in der Veterinärmedizin von untergeordneter Bedeutung. In ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen beziffert die Bundesregierung den Anteil der Reserveantibiotika an der insgesamt in der Tierhaltung eingesetzten Antibiotikamenge auf unter 1 %.
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Den Schwerpunkt hinsichtlich der Abgabemengen bildeten die Gruppen der Tetrazykline und Aminopeniciline. Gleichzeitig weist die Regierung darauf hin, dass der Einsatz der zu den Reserveantibiotika zählenden Fluorchinolone und Cephalosporine der 3. und 4. Generation bei Tieren unter bestimmten Bedingungen zugelassen sei. Sie räumt ein, dass die Resistenzeigenschaften der kommensalen Bakterien und Zoonoseerreger hinsichtlich der Fluorchinolone und Cephalosporine der 3. und 4. Generation zunähmen und sich ausbreiteten. Resistenzen seien bei Masthähnchen und Puten weit verbreitet, bei Rindern und Schweinen weniger. Die Daten des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) lieferten keine Erkenntnisse darüber, dass eine beschleunigte Resistenzentwicklung vorliege.