Geflügelwirtschaft: Preisanpassungen bei Geflügelfleisch unvermeidbar
In einem an den Lebensmittelhandel gerichteten Brief hat Dr. Thomas Janning, Geschäftsführer des Bundesverbandes bäuerlicher Hähnchenerzeuger und des Verbandes Deutscher Putenerzeuger, auf die zwingend erforderliche Anhebung der Handels- und Endverbraucherpreise für Geflügelfleisch aufmerksam gemacht.
- Veröffentlicht am
Nur auf diesem Wege sei es möglich, die dramatisch gestiegenen Erzeugungskosten infolge nahezu inflationärer Preiserhöhungen von Futtergetreide aufzufangen, erklärte Dr. Janning in dem Schreiben an die Spitzenvertreter der Handelsunternehmen.
Die Futterkosten, die etwa 60 % der Erzeugungskosten ausmachten, seien im Vergleich zum Vorjahr um fast 100 % gestiegen. Auch die derzeitige Getreideernte sorge nicht für eine Entspannung des Preisniveaus am Futtermittelmarkt. Im Gegenteil, die Preise für Geflügelfutter stiegen von einem bereits hohen Ausgangsniveau noch weiter an. Zurückzuführen sei dies unter anderem auf einen weltweiten Wettbewerb um Getreide für die Lebensmittel- und Bioenergieerzeugung bei einer weiter wachsenden Weltbevölkerung sowie einer gesteigerten Nachfrage nach Fleisch in den Schwellenländern infolge höherer Lebensstandards. Verschärfend wirkten sich schlechte Ernteergebnisse in Südeuropa und Australien aus. Hinzu kämen außerdem die erhöhten Energiekosten, die sich sowohl direkt in der Erzeugung und Verarbeitung des Geflügelfleisches als auch indirekt bei den Verpackungskosten auswirkten.
Der ZDG Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft unterstütze mit Nachdruck die Forderungen der landwirtschaftlichen Geflügelhalter nach einer angemessenen Anhebung der Handels- und Endverbraucherpreise. Bereits in den vergangenen Wochen habe der ZDG als politische Dach- und Spitzenorganisation der deutschen Geflügelwirtschaft auf die sich zuspitzende wirtschaftliche Situation in der Primärstufe hingewiesen.