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Nordrhein-Westfalen: Minister Remmel sorgt mit neuer Studie für Wirbel

Für Wirbel unter Deutschlands Tierhaltern hat vergangene Woche das nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerium mit der Vorlage von Untersuchungsergebnissen gesorgt, die eine „Verschleppungen“ von Antiobiotikarückständen im Tränkwasser von Hähnchen- und Putenställen belegen sollen. Als weder aussagekräftig noch repräsentativ kritisieren der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) ebenso wie der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband diese sogenannte „Studie“.
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Im Auftrag des NRW-Verbraucherschutzministeriums hat das Landesumweltamt (LANUV) in den Monaten Januar und Februar eine zweiwöchige Schwerpunktinspektion in 42 Ställen (40 Betriebe) in 12 Kreisen und kreisfreien Städte in NRW durchgeführt. Dabei wurden insgesamt 58 Proben aus dem Tränkwassersystem entnommen und auf antimikrobiell wirksame Substanzen untersucht. Nach Aussagen des Ministeriums sollten damit Informationen über die Rückstandssituation antibiotisch wirksamer Substanzen im Tränkwasser nach Behandlungsende und mögliche „Verschleppungen“ vom einen zum anderen Mastdurchgang erlangt werden. Es handelte sich um eine Stichproben-Untersuchung.Nach Angaben von Ressortchef Johannes Remmel seien im Rahmen dieser sogenannten „NRW-Verschleppungsstudie“ in 26 von insgesamt 42 überprüften Ställen auffällige Rückstände antibiotisch wirksamer Substanzen im Tränkwasser ermittelt worden, wobei teilweise keine tierärztliche Verordnung vorgelegen habe. In 16 kontrollierten Ställen seien alle Tränkwasserproben unauffällig gewesen. Mit markigen Worten unterstellte Remmel den Beteiligten Intransparenz und sprach von einem „massiven Antibiotika-Problem“. O-Ton Remmel: „Statt sich diesem Problem zu stellen, betreiben viele Akteurinnen und Akteure ein durchschaubares Spiel: verharmlosen, verschleiern und verwässern.“

„Die deutsche Geflügelwirtschaft verharmlost nichts, verschleiert nichts, verwässert nichts!“ Entschieden trat Leo Graf von Drechsel als Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) den Vorwürfen von NRW-Agrarminister Johannes Remmel entgegen, vor allem dem Vorwurf, die Geflügelwirtschaft sei intransparent. „Das genaue Gegenteil ist der Fall“, betonte Graf Drechsel: „Auf die ausdrückliche Initiative der deutschen Geflügelwirtschaft hin ist ein umfassendes Antibiotikamonitoring im QS-System etabliert worden, das erstmals einen Überblick über sämtliche Antibiotikaga ben in der Hähnchen- und Putenhaltung möglich macht. Hier ist unsere Branche Vorbild für die gesamte Veredelungswirtschaft.“

Von einem illegalen Einsatz von Medikamenten grenzt sich die Branche klar ab: „Wenn jemand unerlaubt Antibiotika einsetzt, so muss das deutliche Konsequenzen haben – bis hin zum Ausschluss aus der Vermarktung“, kündigt Graf Drechsel an. Der durch modernste Analysemethoden mögliche Nachweis minimalster Restmengen antibiotisch wirksamer Substanzen sei jedoch nicht mit einem unerlaubten Einsatz gleichzusetzen .