Europäische Union: Kompromissentwurf zur EU-Richtlinie für die Aufzucht von Hähnchen
Die umstrittenen EU-Tierschutzstandards für Masthähnchen sind wieder auf dem Brüsseler Verhandlungstisch.
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Denn die EU-Agrarminister werden sich voraussichtlich bei ihrem Treffen am 20. und 21. November mit dem neuen Dossier der finnischen Ratspräsidentschaft befassen.
Nachdem Österreich in der ersten Hälfte dieses Jahres während seiner EU-Ratspräsidentschaft den Vorschlag der Europäischen Kommission in der Schublade verschwinden ließ, hatte die amtierende finnische Präsidentschaft ihn vor kurzem herausgeholt und dazu einen Kompromissentwurf vorgelegt.
Nach den Vorstellungen Finnlands soll die zulässige Höchstbestandsdichte gegenüber dem Kommissionsvorschlag von 30 auf 32 kg/m² erhöht werden. Die Mitgliedstaaten sollen diesen Wert entweder als absolutes Limit auslegen oder als maximalen Durchschnittswert für die letzten drei Broilerbestände interpretieren können; eine Bestandsdichte von 34 kg/m² soll aber keinesfalls überschritten werden dürfen.
Der BVH Bundesverband bäuerlicher Hähnchenerzeuger wertete den finnischen Vorschlag als übereilt. Die deutschen Hähnchenerzeuger hätten schon immer die Auffassung vertreten, dass eine EU-Hähnchenhaltungsrichtlinie mit derart gravierenden Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit der Betriebe nicht mit der heißen Nadel gestrickt sein dürfe.