Hähnchenhalter wählen neue Spitze
Einstimmig: Stefan Teepker, 38-jähriger Landwirt aus Handrup im Emsland, wurde von der Mitgliederversammlung am 15. Mai 2019 an die Spitze des Berufsverbandes der deutschen Hähnchenhalter gewählt.
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"Ich freue mich sehr darauf, mit meinem starken Vorstandsteam die Zukunft der Hähnchenhaltung in Deutschland aktiv mitzugestalten", bedankte sich Teepker vor den rund hundert Teilnehmern der Versammlung für das Vertrauen. „Unsere Aufgabe als Verband ist es, die tierwohlorientierte, nachhaltige und innovative Arbeit der deutschen Hähnchenhalter zu begleiten und zu unterstützen. Wir sind als Branche richtig gut aufgestellt – aber wir stehen auch vor gewaltigen Herausforderungen, die wir gemeinsam angehen wollen.“
Insbesondere in der Stärkung der Entwicklungsmöglichkeiten für die deutsche Erzeugung mit ihren hohen Standards sehe er eine wichtige Aufgabe seiner Arbeit als Vorsitzender, sagte Teepker und forderte hier die aktive Unterstützung der Politik ein: „Wir brauchen auch in Zukunft eine echte Perspektive für uns Tierhalter in Deutschland!“ Die Hähnchenhalter haben bei den steigenden Auflagen und immer strengeren Anforderungen große Sorgen um ihre Zukunft, das klang in der Versammlung wiederholt an.
Sorgen um die Zukunft der Hähnchenhaltung
„Ein Wort zieht sich dabei wie ein roter Faden durch unsere Arbeit: Zielkonflikte. Die gegenläufigen Anforderungen zwischen Tierwohl und Umweltschutz ohne eine zufriedenstellende Lösung machen eine Planbarkeit für uns Tierhalter enorm schwierig“, kritisierte Teepker ein fehlendes Gesamtkonzept im Rahmen der Nationalen Nutztierstrategie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).
In seinem Jahresbericht hatte Teepker, bislang stellvertretender Vorsitzender des BVH, einige zentrale Herausforderungen aufgezeigt: die Novelle der TA Luft, die Überlegungen zum staatlichen Tierwohlkennzeichen, das Hin und Her bei der Düngeverordnung, die Diskussionen um den Antibiotikaeinsatz und die starke Marktposition osteuropäischer Erzeuger bei einer fehlenden Kennzeichnung der Herkunft von Geflügelfleisch in der Gastronomie. Gerade die Herkunftskennzeichnung sei ein wichtiges Thema, so Teepker: „Denn Hähnchenfleisch ist bei den Deutschen beliebter denn je. Aber der Druck aus dem Ausland ist da! Und damit unsere hohen Standards überhaupt wahrgenommen werden, brauchen wir eine verlässliche Kennzeichnung auch in der Gastronomie.“
Stefan Teepker folgt in der Funktion des BVH-Vorsitzenden auf Rainer Wendt, der sein Amt im Februar dieses Jahres niedergelegt hatte. Zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden wurde Thomas Korte aus Surwold/Emsland gewählt. Neu im 15-köpfigen Vorstandsteam des BVH ist Peter Vollmers aus Stade. Nach 13 Jahren aktiven Engagements wurde Diedrich Dammann aus dem Vorstand verabschiedet.