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Mitgliederversammlung des BVH

Starkes Signal für die Geflügelwirtschaft

Ein starkes Signal ging von der Mitgliederversammlung des Bundesverbandes Bäuerlicher Hähnchenerzeuger (BVH) am 20. Mai 2025 in Ascheberg-Davensberg (NRW) aus. Einig waren sich Vertreter von Politik und Verbänden in ihren Forderungen nach Bürokratieabbau und fairen politischen Rahmenbedingungen.

von Susanne Gnauk erschienen am 21.05.2025
Mitgliederversammlung Bundesverband Bäuerlicher Hähnchenerzeuger (BVH) am 20. Mai 2025 in Ascheberg-Davensberg (NRW), v. r.: BVH-Vorsitzender Philip Beckhove, Silke Gorißen, Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, und der stellvertretende BVH-Vorsitzende Dietmar Deitermann. © Susanne Gnauk
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Auf der Mitgliederversammlung des Bundesverbandes Bäuerlicher Hähnchenerzeuger (BVH) am 20. Mai 2025 in Ascheberg-Davensberg konnte der BVH-Vorsitzende Philip Beckhove die Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Silke Gorißen, begrüßen. Sie bescheinigte der Branche ein enormes Potenzial für eine tiergerechte und nachhaltige Fleischerzeugung und eine hohe Innovations- und Investitionsbereitschaft.

Um Innovationen zu stärken und die Weitergabe der Betriebe an künftige Generationen zu ermöglichen, müsse aber Bürokratie abgebaut werden. Mehr Zeit am Schreibtisch als im Stall zu verbringen sei nicht tragbar, so die Ministerin, die sich für mehr Digitalisierung und weniger Auflagen auf Länder-, Bundes- und EU-Ebene stark machte.

Der Erfolg der Tierhaltung in Deutschland hänge entscheidend davon ab, wie gut es gelinge, Umwelt- und Klimaschutz, Wirtschaftlichkeit und die Akzeptanz der Gesellschaft miteinander zu verbinden. Tierschutz und Lebensmittelsicherheit stünden im Fokus, die Tiere dürften nicht von ihrer eigenen Leistungsfähigkeit überfordert sein. Die hohe Effizienz von beispielsweise Masthühnern sei aber auch ein entscheidender Schlüssel für eine nachhaltige Produktion. Nur im Balanceakt zwischen hoher Tierleistung und Tierwohl könne hochwertiges, wettbewerbsfähiges deutsches Geflügelfleisch erzeugt werden. Diesen Weg gehe die Branche schon lange mit Erfolg. Sie investiere in Tierwohl, moderne Technologien und auch in Kommunikation, wofür die Ministerin den Anwesenden dankte.

Politik darf Innovation nicht ausbremsen

Hans-Peter Goldnick, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG), dankte Ministerin Gorißen sehr für ihren Besuch und ihre Botschaft, für faire Rahmenbedingungen für die Branche zu sorgen. Die Geflügelfleisch- und Eiererzeugung erfreue sich eines kontinuierlichen Wachstums bei vorzeigbarer CO2-Bilanz – und das alles ohne Subventionierung, unterstrich der ZDG-Präsident. Goldnick prognostizierte eine hohe Investitionsbereitschaft in der Geflügel- und Eierbranche. „Dazu brauchen wir aber Bürokratieabbau im Bau- und Umweltrecht“, stellte er klar. „Als Mann des Marktes stehe ich für Wettbewerb. Wege staatlicher Einflussnahme führen nicht zu mehr Innovation.“ Die Politik habe sich nicht mehr ausreichend um die Wirtschaft gekümmert und Wettbewerb und Innovationen ausgebremst. „Natürlich tragen wir Verantwortung für unsere Tiere und die Umwelt“, stimmte der ZDG-Präsident seiner Vorrednerin zu. Die politischen Vorgaben beruhten aber immer weniger auf Fakten und immer mehr auf Ideologie. „Wenn wir den Produktionsstandort Deutschland erhalten und die Bevölkerung weiterhin mit gesunden Lebensmitteln zu guten Bedingungen versorgen wollen, brauchen wir faktenbasierte politische Entscheidungen“, schickte er eine Botschaft an die Politik.

Aus der Arbeit des BVH und des ZDG

Der BVH-Vorsitzende Philip Beckhove ging in seinem Jahresbericht auf verschiedene Punkte ein, die verdeutlichen, wie sich der Verband zusammen mit dem Verband Deutscher Putenerzeuger (VDP) und dem ZDG dafür einsetzt, praxisnahe Lösungen für seine Mitglieder bei den verschiedensten Themen zu finden, sei es in der Diskussion mit dem LEH bei der Tierhaltungskennzeichnung, mit der QS GmbH bei der weiteren Gestaltung der Initiative Tierwohl (ITW), bei neuen Forderungen bezüglich der Tierschutztransportverordnung oder beim Umweltrecht (TA Luft und IED). Überdies stellte er den Stand der Dinge für eine Branchenlösung einer einheitlichen Klimaplattform dar. Demnach soll ein einheitliches Berechnungstool für Schweinehalter im zweiten Quartal an den Start gehen. Bei Geflügel sei man mittlerweile fast genauso weit wie bei den Schweinen.

Ein ausführlicherer Bericht folgt.